Gaisburger Marsch-Sippung
Sie findet in zweijährigem Turnus statt. Hierbei geht es um die Pflege schwäbischer Sitten und Gebräuche und folkloristischer Tradition von „Württembergika“ in gediegener Gaude in Wort und Musik. Es geht nicht um eine Würdenkette, sondern um die heiß begehrte Aufnahme in den Orden der Ritter vom Gaisburger Marsch. Die Aufnahme kann nur der bestehen, der zuvor eine gar schwierige Prüfung über die Kuriosa der schwäbischen Kultur, Sprache und Charaktereigenschaften besteht. Der Prüfling sitzt bei der Prüfung auf einem speziellen Reitsattel, an den der Kopf eines großen Geißbocks mit gottsallmächtigen Hörnern befestigt ist. Es ist ehrenhaft, die Prüfung nicht zu bestehen und dafür zwei Jahre später erneut geprüft zu werden und zu bestehen. Wer besteht, bestimmt der Patron des Ordens in eigener Machtfülle und ohne Begründung, selbst dann, wenn der Prüfling falsche Antworten gibt. Nach bestandener Prüfung erhält der Ritter eine besondere Rüstung ( blauer schwäbischer Bauernkittel, prachtvoller Orden und Schlabberlatz), den er fortan nach eigenem Gutdünken tragen darf, wenn er dazu auch barfuss läuft. Edle Verpflichtung der Gaisburger Marsch-Ritter – soweit sie dem Reych Stutgardia angehören - ist es, allen bei der Sippung anwesenden Sassen einen gut gefüllten Teller des überaus schmackhaften, urschwäbischen Eintopfgerichts (Kartoffelschnitz, Spätzle und Zwiebel in der Brüh, angereichert mit viel Siedfleisch) zu spendieren.
Stut-As-Polis-Sippung
Gemeinschaftssippung der Reyche Stutgardia, Asciburgia und Herbipolis, die alle paar Jahre traditionsgemäß im Rittersaal der Götzenburg zu Jagsthausen abgehalten wird.
Diese Sippung soll die Bande zwischen den drei Reychen aufrechterhalten und stärken. Die Ausrichtung dieser Festsippung wechselt zwischen den Reychen. Es hat sich eingebürgert, dass zur
Einstimmung auf die Sippung vom ausrichtenden Reych ein kleines Theaterspiel aufgeführt wird, das im weitesten Sinn sich mit dem „genius loci“ in der Heimat von Götz von Berlichingen
beschäftigt. Nach einer festlichen Atzung im Rittersaal wird zur Sippung aufgerufen, die wechselseitig von drei Oberschlaraffen der Reyche geleitet wird. Die Beiträge zu dieser Sippung sollten
sich um die Götzenburg, Götz von Berlichingen (wobei das Aussprechen des Götz-Zitats in diesen Mauern bei der Sippung ein grobes, schwer zu ahndendes Vergehen ist), Raubrittertum, Minnesang u.ä.
ranken.
Allschlaraffische Funke-Feyer nebst -Turney
Schlaraffia Stutgardia wurde a.U. 72 von Allschlaraffia ermächtigt, Statthalter des Allschlaraffischen Funke-Ordens zu werden. Mit dieser Sanktion erging die Verpflichtung, in unregelmäßigen
Abständen, vor allem im Zusammenhang mit runden Geburts- oder Todestagen ein Allschlaraffisches Funke-Turney auszuschreiben, mit der Zielsetzung, die Erinnerung an Leben und Werk des ES Funke wach zu halten.
Beteiligen können sich alle Ritter des Uhuversums. Die Beiträge werden von einem internationalen Preisgericht ( denen kein Sasse Stutgardias angehören darf) bewertet. Die Ordensoberen, der Komthur
(i.d.R. der OK des Reyches) und Siegelbewahrer (i.d.R. der K des Reyches) entscheiden auf Grund der Preisrichterbewertung über die Anzahl ( max. 5 Ritter) der zu Allschlaraffischen Funke-Rittern zu erkürenden
Teilnehmer. Der feierliche Ritterschlag erfolgt bei einer Allschlaraffischen Funke-Feyer.
Statuten des AFO (PDF)
Quelque-chöschen-Sippung mit Turney um die Trick-Kette
Allen Schlaraffen ist es „bei strenger Pön“ untersagt, sich in Zoten oder Beiträgen “unter der Gürtellinie“ zu Wort zu melden. Die große Kunst ist es, sich an diesem Abend in der Grauzone zur Zote zu bewegen und nach der Devise „keine Zoten, sondern Zötchen“ der latenten Versuchung etwas nachzugeben. Damit die Versuchung nicht zu heftig wird und derbe Beiträge vermieden werden, findet dieser Wettbewerb regelmäßig nur alle zwei Jahre statt. Der Sieger wird durch Abstimmung im Reych ermittelt und erhält als Belohnung eine Siegerkette, die in Erinnerung an den längst verstorbenen Schöpfer dieser Sippung „Trick-Kette“ genannt wird.
Thronwanzen-Sippung
Als Thronwanze wird ein Sasse bezeichnet, der den Oberschlaraffen des Reyches die ihnen gebührende Würdigung durch Verehrung, Unterwürfigkeit und bedingungslose
Gefolgschaft angedeihen lässt. Dass diese Haltung im Reych, besonders von der Opposition, nicht gerne gesehen wird, führt dazu, dass thronwanziges Verhalten im Sippungsgeschehen zunehmend
vermisst wird, was den Fungierenden ihr Ambt noch schwerer macht, als es ohnehin schon ist. Um diesem Fehlverhalten der Sassen abzuhelfen und sie wieder auf den Pfad der Tugend gegenüber den Herrlichkeiten
zurückzuführen, hat Stutgardia ein Thronwanzen-Nest erbaut.
Als Nesterbauer fungierte wld Rt Unser Eulenspiegel, der sich zum Thronwanzen-Nest-Protektor berufen fühlte und auch immer noch aus Ahall seine schützende Hand
über das Nest hält und bei der Sippung seine mahnenden Worte gen Stutgardia schickt.
In dieses Nest werden die Sassen aufgenommen und vor den Anfeindungen des Reyches Schutz finden, die sich durch besonders ehrfurchtsvolles Verhalten den Herrlichkeiten gegenüber in Wort und
Tat auszeichnen und dies bei der dafür geschaffenen Thronwanzen-Sippung zum Ausdruck bringen. Über die Aufnahme ins Thronwanzen-Nest entscheidet der
Thronwanzen-Nest-(Sch)wärmer auf Vorschlag des Fungierenden. Die Geschehnisse um die Thronwanzen zwischen den TW-Sippungen werden vom Thronwanzen-Histerikers
peinlichst dokumentiert und bei der Thronwanzen-Sippung verlautbart. Da im Verlauf der Thronwanzen-Sippung viel Schleim und Speichel vor dem Thron ausgeschüttet werden, ist es die Aufgabe des
Thronwanzen-Nest-Entschmutzers, das Nest und den Thronbereich von diesen Spuren höchster Verehrung zu säubern, damit niemand bei den Ehrfurchtsbezeugungen ausrutscht und zu Fall
kommt. In einsamer Entscheidung des Fungierenden wird am Ende der Sippung der Sasse mit dem Thronwanzen-Orden ausgezeichnet, der die Verehrung des Throns am eindringlichsten zum Ausdruck
gebracht hat.